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GIANLUCA CRESTANI: E-MOBILITÄT IM GÜTERVERKEHR WIRD KOMMEN

Gianluca Crestani, Geschäftsführer der Roman Mayer Logistik Group, hat verraten, wie es der Logistik aktuell in Folge der Corona-Krise geht und was passieren muss, damit der Systemwechsel zur E-Mobilität in der Branche schneller vonstattengeht.

Gianluca Crestani, Geschäftsführer der Roman Mayer Logistik Group, hat verraten, wie es der Logistik aktuell in Folge der Corona-Krise geht und was passieren muss, damit der Systemwechsel zur E-Mobilität in der Branche schneller vonstattengeht.
Gianluca Crestani: Nachdem die ersten Lockerungen beschlossen wurden, sind auch die Transportmengen wieder stetig angestiegen. Von einer Normalität sind wir jedoch noch ein gutes Stück entfernt. In einigen Industriezweigen sind weiterhin dramatische Mengenrückgänge zu verzeichnen. 

 

Wie stark würde die Logistik unter einem zweiten Corona-Lockdown leiden?

 

Ein weiterer Lockdown hätte für alle Branchen fatale Folgen und würde einen wirtschaftlichen Flächenbrand verursachen, das gilt auch für die Logistik. Wir müssen akzeptieren, dass uns diese Pandemie noch länger begleiten wird und sie als festen Begleitumstand in unserem Handeln verstehen. 

 

Was hat sich in Ihrer Branche durch die Zunahme des Online-Handels verändert?

 

Der Online-Handel verzeichnet schon seit vielen Jahren ein überproportionales Wachstum. Insofern hat sich unsere Branche schon seit längerem auf diese Entwicklung eingestellt und die dafür notwendigen Prozesse etabliert. Durch die stärkere Zunahme der letzten Monate mussten lediglich die dafür notwendigen Kapazitäten bereitgestellt werden. Hier gab und gibt es nach wie vor Engpässe, die aber relativ zeitnah kompensiert werden können, wenn Ressourcen wie zum Beispiel Logistikflächen und Fahrzeuge in ihren Funktionen umgewidmet werden.

 

Auch im Verkehr bahnt sich eine langfristige Änderung an. Es wird erwartet, dass mindestens jede sechste Lkw-Fahrt im Jahr 2030 elektrisch erfolgen wird. Wie stehen Sie zur E-Mobilität?

 

Die E-Mobilität ist mittlerweile eine Realität. Was den Güterverkehr angeht, sehe ich vor allem im urbanem Einsatz interessante Anwendungsmöglichkeiten. Auf längeren Strecken sind nach wie vor die konventionellen Antriebe im Vorteil und bis dato alternativlos. Dieser Umstand wird sich aber in den nächsten Jahren sukzessive verändern.

 

Steht der Umstieg auf E-Lastwagen bereits auf Ihrer To-Do-Liste?

 

Als Betreiber einer Flotte von über 400 ziehenden Einheiten beobachten wir die Entwicklung der E-Mobilität natürlich mit besonderem Interesse. Wir tauschen uns hier sehr eng mit Unternehmen aus, die in diesem Segment ihre Kernkompetenz haben. Dabei haben wir bereits erste Einsatzmöglichkeiten identifiziert.

 

Wie schätzen Sie aus heutiger Sicht die Entwicklung der Elektro-Mobilität in den kommenden Jahren ein?

 

Die Akkuleistung und die Kosten dafür sind, neben einem flächendeckenden Versorgungsnetz, wesentliche Erfolgsfaktoren für einen breiten Einsatz der E-Mobilität. Wir wissen, dass in diesen Bereichen extreme Fortschritte gemacht werden. Die derzeit stattfindenden Entwicklungssprünge werden dafür sorgen, dass die E-Mobilität in den kommenden Jahren stark wachsen und auch im Güterverkehr eine wichtige Rolle einnehmen kann. Die spannende Frage ist, wie der Transformationsprozess vonstattengehen wird. Der Transportmarkt ist bekanntermaßen ein margenschwaches Geschäft. Die Branche hat nicht genügend wirtschaftlichen Spielraum, kostenintensive Experimentierphasen zu schultern. Es gibt zwar den politischen Willen und auch die gesellschaftliche Akzeptanz zur E-Mobilität. Will man aber den Systemwechsel beschleunigen, müssen für die beteiligten Akteure wirtschaftliche Anreizsysteme geschaffen werden. Bleiben diese Anreize aus, wird es noch ein langer Weg werden.

 

Was tut Ihr Unternehmen, um nachhaltig zu handeln?

 

Eine gut funktionierende Logistik ist unter anderem von Bündelungseffekten, optimaler Laderaumauslastung und einer Minimierung von Leerfahrten gekennzeichnet. Insofern sind wir schon aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten heraus gezwungen, nachhaltig zu handeln. Gleichzeitig setzen wir Fahrzeugtypen der neuesten Generation ein und beschäftigen uns mit alternativen Antriebskonzepten. Die Digitalisierung von Prozessen sorgt dafür, Informationen schneller und transparenter an den Stellen verfügbar zu haben, die für die Ressourcensteuerung verantwortlich sind. Man kann es auch so formulieren: eine effiziente Logistik die gut funktioniert ist nahezu immer von einem nachhaltigen Ressourceneinsatz gekennzeichnet.

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